Montage von Photovoltaikanlagen bei Aufsparrendämmungen 

Bis zu einem Drittel der Heizwärme in einem Haus kann über ein schlecht oder gar ungedämmtes Dach verloren gehen – das kostet Energie und Geld. Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer sollten deshalb nicht nur die Fassade, sondern auch das Dach dämmen lassen.

Mit welcher Art von Dämmung ein Dach ausgestattet ist, hat Auswirkungen auf die Montage einer PV-Anlage. Bevor sie die Photovoltaik-Unterkonstruktion verschrauben können, müssen Solarteure deshalb zunächst prüfen, ob ein Dach mit einer Zwischen- oder Untersparrendämmung, einer Aufsparrendämmung oder keiner Wärmedämmung versehen ist.  

Aufdach-Montage richtet sich nach Dämm-Art  

Ist das Dach mit einer Zwischen- oder Untersparrendämmung versehen, erfolgt die Montage der PV-Anlage wie bei ungedämmten Dächern. Denn hier werden die Dämmschichten von innen zwischen oder unter den Sparren angebracht. Die Dämmung hat somit keine Auswirkungen auf die Montage von außen. Die Dachhaken für die Unterkonstruktion einer PV-Anlage lassen sich direkt in den Dachsparren verschrauben.  

Bei Aufsparrendämmungen müssen Solarteure die Montage der PV-Anlage anpassen. Hier werden die Dämmplatten von außen auf die Sparren gelegt und bilden unter den Dachziegeln eine durchgehende Dämmfläche. Für den Wärmeschutz ist das optimal.

Da die Dämmschicht nun den Abstand zwischen der Lattung und den Dachbalken vergrößert, sind spezielle Schrauben für die Anbringung der Photovoltaik-Unterkonstruktion nötig. Entspricht das Dämmniveau dem gesetzlich vorgegebenen U-Wert, beträgt die Stärke je nach Dämmstoff rund 18 cm. Solarteure sollten jedoch immer prüfen, wie viele Zentimeter zwischen der Lattung und den Sparren liegen. Anschließend können sie geeignete Schrauben auswählen.  

Schrauben mit ETA-Zulassung 

Installieren Solarteure eine Photovoltaik-Unterkonstruktion auf einem Satteldach mit Aufsparrendämmung, müssen sie spezielle Edelstahlschrauben kaufen. Erlaubt sind nur Schrauben mit einer Edelstahlgüte von A2 1.4301 oder höher. Wichtig ist auch, dass die Edelstahlschrauben eine ETA-Zulassung haben. Ob Schrauben über eine solche Europäisch-Technische-Zulassung verfügen und welche Edelstahlgüte sie haben, ist in der Artikelbeschreibung des Produkts ausgeschildert. Im Zweifel sollten Handwerksbetriebe beim Händler nachfragen. 

Empfehlenswert: Schrauben mit Doppelgewinde  

Die Schrauben nehmen die gesamten Schub- und Windsogkräfte der Dachkonstruktion auf. Solarteure sollten deshalb genau auf die Eigenschaften und die Qualität der Schrauben achten.

Am besten für die Montage einer PV-Unterkonstruktion bei Aufsparrendämmungen eignen sich Edelstahlschrauben mit Bohrspitze oder Schneidkerbe im Gewinde – sie haben eine große Kraftübertragung und lassen sich auch ohne Vorbohren sauber verschrauben. Zu empfehlen sind vor allem Tellerkopfschrauben mit Doppelgewinde.  Dabei sorgt das zusätzliche Unterkopfgewinde für eine feste Montage auf der Konterlatte. 

Antrieb: Edelstahlschrauben mit Torx nutzen 

Als Antrieb wird in der Regel Torx verwendet. Edelstahlschrauben mit Torx sind einfach zu montieren. Gleichzeitig haben sie eine bessere Kraftübertragung als herkömmliche Antriebsarten und geben mehr Halt. Das ist bei der Unterkonstruktion einer PV-Anlage auf einem Satteldach besonders wichtig.  

Ausreichende Einschraubtiefe beachten 

Wichtig: Auch bei Aufsparrendämmungen werden die Dachhaken bis in die Sparren verschraubt. Nur so ist die PV-Anlage auch bei Windsog absturzsicher am Dach befestigt. Das heißt: Die Tellerkopfschrauben zur Befestigung der Dachhaken müssen lang genug sein, um durch die Konterlattung und die Dämmung zu gelangen und sicher im Sparren zu greifen. Die Einschraubtiefe ist bei Aufsparrendämmungen also entscheidend. Monteure von PV-Anlagen sollten deshalb ausreichend lange Edelstahlschrauben kaufen. 

Mindest- und Maximallänge bei Schrauben einhalten 

Für die Auswahl der passenden Länge müssen Solarteure wissen, wie dick die Dämmung ist. Auch berücksichtigt werden sollte die Dicke weiterer Schichten. Das können die Konterlattung sowie Dampfbremsen oder Unterspannbahnen sein. Die Edelstahlschrauben sollten so lang sein, dass sie alle Schichten durchdringen und mindestens 70 mm tief in den Sparren eindringen. Nur so hält die Photovoltaik-Unterkonstruktion sicher am Dach. Zu lang sollten die Schrauben jedoch nicht sein, damit sie den Sparren nicht komplett durchdringen und auf der anderen Seite herausschauen.    

Standard-Tellerkopfschrauben haben eine Länge von 80 mm, 100 mm oder 120 mm. Es sind auch Tellerkopfschrauben mit über 400 mm Länge erhältlich. Länger als 360 mm müssen die Schrauben jedoch meist nicht sein, denn die Dämmstärke einer Aufsparrendämmung ist in der Regel auf 28 cm begrenzt – sonst wird die Dachkonstruktion zu hoch. 

In unserem Shop gibt es Edelstahlschrauben günstig zu kaufen, darunter auch hochwertige Tellerkopfschrauben in unterschiedlichen Längen. 

Tellerkopfschrauben korrekt anbringen 

Um die Unterkonstruktion einer PV-Anlage bei Aufsparrendämmungen sicher zu verschrauben, sollten die Dachhaken richtig positioniert sein: Am besten werden die Schrauben mit jeweils 1 cm Abstand zum Rand der Konterlatte befestigt, die sich direkt über dem Sparren befindet. So stellen Solarteure sicher, dass die Sparren nicht am Rand brechen und die Schrauben genug Stabilität im Holz haben.  

Ein zusätzlicher Tipp: Die Tellerkopfschrauben mit möglichst großem Abstand zueinander befestigen und beide Lochreihen des Dachhakens nutzen. So ist die Photovoltaik-Unterkonstruktion dauerhaft sicher im Holz verschraubt.  

Dritte Entlastungsschraube anbringen 

Zusätzlich zu den Dachhaken ist es wichtig, die Konterlattung durch eine weitere Schraube am Dach zu befestigen. Sie nimmt die Hangabtriebskräfte auf, die vor allem durch die PV-Anlage entstehen. Auch dafür sollten Monteure längere Edelstahlschrauben kaufen, am besten Schrauben mit Doppelgewinde. 

Die Entlastungsschraube wird mit einem Abstand von mindestens 40 mm oberhalb der Dachhaken angesetzt und in einem Winkel von 60° verschraubt. Alternativ kann die Schraube unterhalb des Dachhakens eingedreht werden. In diesem Fall muss der Schraubabstand wegen des Einschraubwinkels entsprechend angepasst werden. Die Verschraubungen haben keinen negativen Einfluss auf die Dämmleistung. 

Besonderheiten bei Montage ohne Konterlattung 

Ist am Dach keine Konterlattung angebracht, müssen Schrauben mit druckstabilen Distanzhülsen verwendet werden. Das gilt sowohl für die Dachhaken als auch für die zusätzliche Entlastungsschraube. Die Hülsen bestehen üblicherweise aus Hartkunststoff. Sie halten Wärmebrücken so gering wie möglich und übertragen die Kraft gut in die Dachkonstruktion. So hält die Photovoltaik-Unterkonstruktion dauerhaft absturzsicher am Dach.